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Venezianische Gondel

Bestellnummer: 761

9,90 EUR

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Gewicht: 0.108 kg
St.

1:33
L 35 cm
B 13 cm
H 8 cm
SG 2
2,5 Bogen

Venezianische Gondel (1:33)

Im 11. Jahrhundert wurden die Gondeln auf Venedigs Kanälen erstmals urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Wortes ist nicht ganz sicher. Mögliche Ableitungen aus dem Lateinischen oder Griechischen sind: „cimbula“ (kleines Boot, Nachen), „concula“ (Tasse), „kondylion“ (Kasten) oder „kuntò“ (treiben, rudern, schieben). Der erste Bauplan einer Gondel stammt aus dem 14. Jahrhundert. Es gab aber noch keine einheitliche Bauform. Adlige und Patrizier schmückten ihre Gondeln in allen möglichen Farben und mit prunkvollen Verzierungen. Senat und Kirche störten sich an diesem Prunk und erließen 1562 ein Gesetz, das für alle Gondeln eine einheitliche schwarze Farbe vorschrieb. Nur für Feste und für Gesandte sollte es Ausnahmen geben. In Venedig gab es im 16. Jahrhundert mehr als 10.000 Gondeln.

1882-1884 entwickelte der Bootsbauer Domenico Tramontin eine Konstruktion, die noch heute bei modernen Gondeln üblich ist. Das wichtigste Merkmal dieser Konstruktion ist eine leichte Kürzung der Bordwand an der Steuerbordseite. Dadurch ist die Backbordseite etwas stärker gewölbt. Da der Gondoliere links steht und rechts rudert, soll die Krümmung verhindern, dass sich das Boot im Kreis dreht. Eine Gondel wird traditionell aus acht verschiedenen Hölzern gebaut. Die schwarze Farbe ist eine besondere Mischung, die es nur in Venedig gibt. Die Rudergabel wird in speziellen Werkstätten gefertigt. Eine Gondel besteht aus 280 Einzelteilen und wiegt 400-500 Kilogramm. Die Fertigung dauert 500 Stunden und kostet 13.000-25.000 Euro. Am Bau sind Zimmerleute, Tischler, Schlosser, Kunstschmiede, Graveure und Polsterer beteiligt. Viele Werften produzieren heute Sperrholzgondeln, um Kosten einzusparen. Allerdings sind dadurch auch viele traditionelle Werkstätten in ihrer Existenz bedroht.

Als Gegengewicht zum Gondoliere ist am Bug ein großes Stück Metall angebracht. Es symbolisiert die Stadt Venedig. Das obere Ende erinnert an die Kopfbedeckung der Dogen. Sechs Zacken darunter stellen die Stadtteile dar. Ein zum Heck zeigender Zacken steht für die Insel Giudecca. Auch für die Gondolieri spielen Tradition und Symbolik eine wichtige Rolle. Eine eigene städtische Verordnung schreibt die Kleidung vor. Im Sommer muss ein Gondoliere lange dunkle Hosen ohne Taschen tragen, dazu ein rot- oder blaugestreiftes Hemd. Sogar die Streifenbreite ist geregelt. Das Band am Strohhut des Gondoliere hat die gleiche Farbe wie das Hemd. Die Farben stehen für jeweils drei Stadtteile. Zusätzlich ist ein weißes Leinenhemd erlaubt. Schwarze Schuhe sind Pflicht. Im Winter tragen die Gondolieri dunkle Kleidung, dazu sind Regenjacken und Pudelmützen in gleicher Farbe erlaubt. Verstöße gegen die Kleiderordnung werden mit empfindlichen Geldbußen bestraft. Traditionell sind Männer als Gondolieri tätig. 2007 erstritt eine Deutsche vor Gericht die Lizenz, eine Gondel zu lenken, darf aber nicht die Berufsbezeichnung führen. 2010 absolvierte eine Frau die erforderliche Ausbildung und darf sich offiziell „Gondoliera“ nennen. Eine Gondelfahrt ist ein teures Vergnügen: 35 Minuten ohne Gesang kosten 80-100 Euro.

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