Zeche Zollverein XII Essen
1:300
L 47 cm
B 11 cm
H 19 cm
SG 1
4 Bogen
Zeche Zollverein XII in Essen
Als "Eiffelturm des Ruhrgebiets" wurde der Förderturm der Zeche Zollverein XII in Essen bezeichnet. Der Bau wurde 1927 bis 1932 gebaut. Nun ist er ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen mit einem feierlichen Festakt des Bundespräsidenten im letzten Jahr. Um Vergleiche mit dem Eiffelturm in Paris möglich zu machen, sind beide Modelle im selben Maßstab 1:300 gehalten. Das Modell zeigt Förderturm, Maschinenhallen und Schachthalle.
Mit dem Stichwort Kohle verbinden wir heute Begriffe wie Subvention, Zechensterben, arbeitslose Bergleute. Dabei hatte die Kohle im 20. Jahrhundert so umfassende Bedeutung als Lieferant von Wärme und Strom, dass die Menschen sich eine Zeit nach der Kohle gar nicht vorstellen konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kohle bei uns aber mehr und mehr vom Erdöl und Erdgas verdrängt, vor allem weil diese Energielieferanten komfortable Heizungen möglich machten. Es mussten keine schweren Kohleeimer geschleppt werden. So wurde in Deutschland ab dem Ende der fünfziger Jahre eine Zeche nach der anderen geschlossen. Von 384.000 Bergleuten, die 1957 unter Tage arbeiteten, blieben bis 1993 nur 55.400 übrig.
Auch wenn in Deutschland nur noch wenig Kohle gebraucht wird, weltweit steigt die Förderung von Jahr zu Jahr, denn viele ärmere Länder sind nach wie vor auf die Kohle angewiesen, wenn sie ihre Wirtschaft entwickeln wollen.
Die Arbeitsbedingungen der Bergleute unter Tage, also in den Kohlegruben, waren sehr hart und gefährlich. Kein Tageslicht, viel Staub, der das Atmen schwer macht - unter diesen Bedingungen müssen außer der Kohle selbst große Mengen an Gestein bewegt werden - schwere Arbeit also den ganzen Tag über. Besonders schwer ist es auch, wenn die Kohleschichten, die Flöze, nicht sehr dick sind. Dann müssen die Bergarbeiter sich kniend, manchmal sogar liegend vorarbeiten in engen Stollen. Die gewonnene Kohle muss anschließend oft über weite Strecken in dem Bergwerk transportiert werden bis sie über den senkrechten Schacht zu Tage gefördert ist.
Und Gefahren lauern überall: Immer wieder gab es Unglücke, bei denen die Stollen einstürzten und die Bergarbeiter verschüttet wurden. Man musste mit Wassereinbrüchen kämpfen und es herrschte schlechte Luft, in tiefen Gruben auch hohe Temperaturen.
Die Zeche Zollverein XII in Essen wurde 1927 bis 1932 gebaut. Ab 1. Februar 1932 wurden täglich 12.000 Tonnen Steinkohle gefördert. 1986 wurde sie stillgelegt. Sie galt als schönste, modernste und leistungsstärkste Zeche Europas und zählt heute zu den Weltkulturerbestätten der UNESCO. Sie beherbergt rund zwei Dutzend Institutionen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Design und Neue Medien. Im ehemaligen Schalthaus ist das zentrale Besucherzentrum eingerichtet. Dort starten Führungen durch das Museum. Die Zeche Zollverein ist nicht ohne Grund ein großer Publikumsmagnet.
Das Schreiber-Modell zeigt außer dem Förderturm links und rechts außen die beiden Fördermaschinenhallen. Unter dem Förderturm liegt die Schachthalle. Außerdem können Teile der Wagenumlauf- und Wipperhalle gebaut werden. Der Wagenumlauf brachte die geförderte Kohle vom Schacht in die Wipperhalle, wo das Material mit Maschinen gesiebt und sortiert wurde.